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Einweihung Lederstrumpfbrunnen am Goldenen Eck

Heimatbrief Nr. 69, Jahr 1990, Autor: Dr. Ludwig Urschbach

Am Samstag, dem 25. August, konnte unter großer Beteiligung der Bevölkerung der von Professor Gernot Rumpf geschaffene Lederstrumpf-Brunnen am Goldenen Eck vor dem Kurpfalzsaal eingeweiht werden. Der Brunnen ist ein Geschenk der Sparkasse Edenkoben, das sie anläßlich ihres 150jährigen Bestehens angekündigt hatte. Hier fiel die Künstlerwahl auf einen besonders ortsbezogenen und rühmenswerten Namen: unsere Edenkobener Landsmann Johann Adam Hartmann ein Urbild für J. F. Fenimore Coopers weitberühmten „Lederstrumpf“-Erzählungen war. Ein überlebengroßer Hühne als „Lederstrumpf“ mit Gewehr und Hund beherrscht die umgestaltete Brunnenanlage. Ihm gegenüber sitzt zusammengesunken sein Indianerfreund Chingachgook. Der Brunnenrand ziert ein Biber-Pärchen, und im Blickwinkel sitzt auf einer großer Malz- und Jägerruhbank Lederstrumpf steht auf einer gestuften Plattform und hält das Gewehr hervorquilllt, während aus der Flinte Wasser „schießt“ und der Hund Hector über Wasser spielen. Die Wasserfortäne im Brunnenbecken ziert aus mehreren Rohren, so daß eine lebhafte Wasserszene alle Besucher, groß und klein, in ihren Bann zieht. Die Figuren sind in Gold-bronze gehalten, den hellens Lederjacken der Wildläufer und Trapper nachempfunden, so daß man zumindest ab jetzt weiß, woher die Bezeichnung „Goldenes Eck“ seine Berechtigung hat. Die neue Brunnenanlage wird allgemein von der Bevölkerung und von den Fremden angenommen und stellt eine großartige Bereicherung unserer Stadt dar.

Es ist erfreulich, daß Stadt und Sparkasse die Tatsache, daß Johann Adam Hartmann als Vorbild für J. F. Coopers Lederstrumpferzählungen gilt, wieder aufgegriffen und in so überzeugender Weise dargestellt hat, nachdem schon im Jahre 1952 der damalige geschäftsführende Vorsitzende des Verkehrsvereins Dr. Ludwig Urschbach am Stadt-haus eine Gedenktafel für Joh. Adam Hartmann anläßlich des 175 Jahrestages der Schlacht von Oriskany im Beisein von 50 französischen Heimatvertriebenen hat errichten lassen.

Bei der Begrüßung durch Sparkassendirektor Jakob Kaster erklärte der Schöpfer und Gestalter des Brunnens, Professor Gernot Rumpf, Bedeutung und Entstehung seines Werkes, während Dr. Bertold Roland als Direktor von Schloß Ludwigshöhe und Hüter des Steygt-Nachlasses auf dem Schloß das Zustandekommen Steygt-Nachlassfeier der Lithographien zu Coopers Lederstrumpf schilderte. Landrat Gernot Weber als Aufsichtsratsvorsitzender der Sparkasse verband, die Brunnenanlage in die Obhut der Stadt Edenkoben zu geben, worauf sich Bürgermeister Franz Schmidt, begleitet von einer originellen Fächergruppenthemen, hocherfreut im Namen der Stadt für dieses großzügige Jubiläumsgeschenk der Sparkasse bedankte und zugleich deren rechnerischen Einsatz eines sehr ansprechenden Buches „Edenkoben und der Lederstrumpf-Romane“ würdigte.

Anschließend lud die Sparkasse zu ein paar feuchtfröhlichen Stunden mit einer schmissigen Musikkapelle aus Prüm/Eifel ein, wo die neue Brunnenanlage bei Zeitvertreib durch zeitgerecht kostümierte Unterhaltungskünstler bei Edenkobener Wein „begossen“ wurde.

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